Leserbrief : „Nichtskönner kriegen die Kurve nicht“

Ich musste die Nachricht erst einmal verdauen, denn ich konnte nicht glauben, was da wieder abläuft. Und dann auch noch die Begründung! So bitte ich vorab auch um Verständnis für meine Stellungnahme wie es die Stadtverwaltung ja auch tut.
Da werden in Bretten Kreisel gebaut und mit viel Brimborium eingeweiht. Nun stellt sich heraus, dass sie für einige Verkehrsteilnehmer – trotz „detaillgenauer Übereinstimmung mit den Richtlinien für solche Verkehrsanlagen“ – zu klein sind. Welche Blamage! Und warum?
Nur weil Nichtskönner und Raser unter den LKW-Fahrern die Kurve nicht kiegen! Die Abstellmaßnahme ist nun nicht, diese LKW-Fahrer einzubremsen (was ein Kreisel unter anderem ja gerade soll!), sondern es wird für ungebremste freie Fahrt gesorgt. Das ist gerade so, als würde in einer 20-Kilometer-Zone die Geschwindigkeitsbegrenzung wieder aufgehoben, nur weil sich nicht alle daran halten! (Da werden zum Ein-bremsen Radarfallen aufgestellt!)
Was stimmt nun eigentlich nicht, die Richtlinien oder die Ausführung? Was wird erst, wenn 60-Tonnen Lastzüge zugelassen werden? Etwas zu meinem Hintergrund: Als Vielfahrer mit circa 60.000 Kilometer pro Jahr kenne ich viele Kreisel in Deutschland, die meisten davon sind auch nicht größer als die in Bretten. Den Blinker setzen, bevor man den Kreisel wieder verlässt, gelingt meistens nicht, denn kaum ist man drin, schon ist man wieder draußen. Nun kann man auch hier sagen, dass halt etwas langsamer gefahren werden soll. Oder nicht?

Als Anwohner in der Otto-Hahn-Straße werden meine Frau und ich auch diese LKW-Umleitung wieder geduldig ertragen, wie auch die früheren, nachdem neuerdings ja die Umleitung über die Carl-Benz-Straße wegen zu niedriger Brücken für
LKWs nicht passierbar ist. Zu niedrige Brücken für LKWs für eine Zufahrt in ein Industriegebiet? Wie ist das zu verstehen? Gibt es wenigstens für die Otto-Hahn-Straße für die Dauer der Umleitung wieder eine Geschwindigkeitsbegrenzung, oder wurde diese schlichtweg vergessen?

Noch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass irgendwann einmal dauerhaft Ruhe in der Otto-Hahn-Straße einkehren wird. Denn wie heißt es in einem Gedicht von FriedrichSchiller?
„Hoffnung
Es hoffen und träumen die Menschen viel von besseren künftigen Tagen.
Nach einem glücklichen, goldenen Ziel sieht man sie rennen und jagen.
Die Welt wird alt und wird wieder jung,
doch der Mensch hofft immer Verbesserung!…“

So hoffe ich auch nicht, dass ich einmal Dantes Worte gebrauchen muss, wenn ich über Bretten nachdenke:
„Lasst, die ihr eintretet, alle Hoffnung schwinden.“

Hans Günther Barth
Otto-Hahn-Straße 40
75015 Bretten

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6 Antworten zu Leserbrief : „Nichtskönner kriegen die Kurve nicht“

  1. Wern.-St. sagt:

    Ich gehe von reinem Zufall oder von gewollter Absicht aus.

    Was als Resultat rauskommt: Die optimale Politik für richtungsweisende innerstädtische Verkehrsberuhigung!

    Die Stadtverwaltung Bretten hat sich damit ein besonderes Lob verdient.

  2. H.U. sagt:

    Das wäre es doch: man baut Brücken, die für LKWs zu niedrig sind… und schon wäre Ruhe in Bretten 🙂

  3. Theob. Sch. sagt:

    Nichtskönner kriegen die Kurve nicht. Sie bleiben uns erhalten.

  4. fr. ga. sagt:

    „Zu niedrige Brücken für LKWs für eine Zufahrt in ein Industriegebiet? Wie ist das zu verstehen?“

    Weil derjenige, welcher etwas davon verstehen muß, aber davon nichts versteht, bleibt die Misere bei den Lkws stecken, deren Fahrer dazu anderweitig die Kurve nicht kriegen!

  5. Norb. Sch. sagt:

    Nichts können und trotzdem weitermachen. Das ist schon eine echte Zumutung.

  6. mm sagt:

    Welche „Nichtskönner“ da die Kurve nicht gekriegt haben, das dürfte doch wohl klar sein !

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