Fast jeder zweite Baum ist krank

Stuttgart/Berlin (dpa/lsw). Fast jeder zweite Baum in Baden- Würtemberg ist krank. Nach Angaben des Zustandsberichts 2006 geht es dem Wald im Südwesten entgegen dem bundesweiten Trend so schlecht wie niemals zuvor. „In Baden-Württemberg hatten wir 2006 die schlimmsten jemals gemeldeten Schäden“, sagte auch der Geschäftsführer der Landesforstkammer Martin Bentele. Bundesweit sind die Schäden laut Bericht leicht zurückgegangen. Danach waren im vergangenen 68 Prozent der Bäume krank oder schwer krank, während es im Jahr zuvor 71 Prozent waren.
In Deutschland waren im vergangenen Jahr 28 Prozent der Bäume deutlich geschädigt (Vorjahr: 29 Prozent), in Baden-Württemberg mehr als 45 Prozent. Besonders betroffen waren im Südwesten die hier wichtigsten Nutzbaumarten Fichte und Buche. Der Anteil der deutlich geschädigten Waldfläche war bei Buchen mit mehr als 61 Prozent am größten. Bei dieser hitzeempfindlichen Baumart hat sich die kranke Fläche seit 2001 nahezu verdoppelt. Mit 44 Prozent wurde bei den Fichten der für sie schlechteste Wert überhaupt gemessen. Dagegen hat sich der Zustand von Kiefer und Eiche verbessert.
Der Wald habe sich seit dem trockenen Extremsommer 2003 noch nicht wieder erholt und sei daher besonders schadensanfällig, sagte Bentele. „Wenn ein Wald ausgetrocknet ist, reicht ein Monat Hitze aus, um ihn in Stress zu versetzen.“ Der Wald bräuchte eigentlich mehrere Jahre mit milderem Klima, um sich zu erholen. Auch auf Grund des Klimawandels rechnete Bentele allerdings eher mit häufigeren extrem heißen Temperaturen.

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Eine Antwort zu Fast jeder zweite Baum ist krank

  1. -an-i- sagt:

    „Fast jeder zweite Baum ist krank“ BNN Seite 6
    „Nur jeder dritte Baum ist gesund“ BNN Seite 2
    Klar, einmal ist Baden-Württemberg gemeint und einmal die Bundesrepublik. Kann man die Überschriften in ein und derselben Ausgabe nicht anders gestalten?
    Über den abgeholzten gesunden Rüdtwald (Baden-Württemberg) schreibt keiner „Jeder gefällte Baum war gesund“. Von mir aus auch – „fast“ jeder.

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