Ortsentlastungsstraße zu den Akten?

Brettener SPD-Fraktion und Ortsverein zum interfraktionellen Verkehrsantrag im Gemeinderat
Bretten (BNN). Auf den interfraktionellen Antrag aus dem Brettener Gemeinderat zur Lösung der Verkehrsprobleme (wir berichteten) hat jetzt die Brettener SPD reagiert, die sich als einzige Fraktion nicht daran beteiligt hatte. „Der Wannentunnel, ob entlang der Kraichgaubahn oder von der Ruiter Straße zur B 35, die große Südwestumfahrung oder die Forderung nach dem vierspurigen Ausbau zwischen dem Gölshäuser und dem Diedelsheimer Dreieck sind alles Pläne, die bereits untersucht wurden und deren Machbarkeit entweder an den fehlenden Entlastungswirkungen oder an der Finanzierbarkeit scheiterten. Dass dies in den nächsten Jahren so bleiben wird, ist abzusehen“, erklären der Fraktionsvorsitzende Heinz Lang und der Ortsvereinsvorsitzende Lillo Chianta. „Die SPD ist der Auffassung, dass die von der Verwaltung in die Planung gegebene Ortsentlastungsstraße über den Rechberg durch Beschluss des Gemeinderates endgültig zu den Akten gelegt werden muss. Nach eingehender Prüfung sind die Entlastungseffekte nur durch erhöhte Belastungen für den gesamten Innenstadtbereich zu erzielen“, heißt es in der Stellungnahme weiter.
Dennoch seien Gemeinderat und Verwaltung gefordert, für das Hauptproblem, den Ziel- und Quellverkehr aus Nord- und Nordwesten in den Bereich der Südstadt, mittelfristig eine Lösung finden. Für die SPD ist der vierspurige Ausbau zwischen Gölshäuser und Diedelsheimer Dreieck deshalb noch immer die entscheidende Maßnahme. Ergänzend müsse der Alexanderplatz so umgebaut werden, dass der Verkehr auf der B 35 den Knoten in einem Tunnel unterquert und der Verteilungsverkehr oberirdisch über Kreisel abfließt. Dann könne auch ein Einbahnstraßensystem im Viereck Bruckner-, Bahnhofs-, Zähringer- und westliche Melanchthonstraße umgesetzt werden.
Die B 294 könne bereits heute über den Alexanderplatz gezogen werden und so die Altstadt entlasten, erklärt die SPD. Die Verlängerung dieser Achse in die Südstadt müsse, nachdem mit den Kreiseln an der Zähringer Straße und am Wannenweg bereits erhebliche Entlastungen geschaffen wurden, analog ertüchtigt werden. Die SPD möchte auf der Trasse Alexanderplatz – Pforzheimer Straße sämtliche Ampeln abschaffen.
Lang und Chianta räumen jedoch ein, dass diese Maßnahmen voraussichtlich den weiter ansteigenden Verkehr nur bedingt bewältigen können. Deshalb müssten weitere Überlegungen Bestand haben können. Angesprochen werden die Idee eines Tunnels unter dem Rechberg durch wie auch eine große Südspange. Diese Lösungen seien jedoch nur über den Verkehrsplan des Bundes umzusetzen und müssten dazu die geforderten Entlastungswerte erbringen – ebenso wie alle Tunnellösungen im Bereich Wanne. Doch die Verkehrszählungen und die Hochrechnungen der letzten Jahre hätten keine Anzeichen ergeben, die derartige Hoffnungen rechtfertigen würden. „Letztlich müsste dann wohl eine der Tunnellösungen über das Stadtsäckel finanziert werden.“
Eine neue Verkehrszählung bringt nach Auffassung der SPD nur marginale Veränderungen der bisherigen Erkenntnisse, welche den finanziellen Aufwand keineswegs rechtfertigten. „Mehrheiten lassen sich sicherlich für erneute Verkehrszählungen finden, das ist einfach, beruhigt möglicherweise Gemüter, bringt Zeit und kostet kein eigenes Geld“, kommentieren der Fraktionsvorsitzende und der Ortsvereinsvorsitzende den interfraktionellen Antrag.

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6 Antworten zu Ortsentlastungsstraße zu den Akten?

  1. K-DV sagt:

    Bekanntlich verderben viele Köche den Brei. Das gilt im besonderen Maße für die seltsamsten Vorschläge der obigen Machart.

    Die bittere Pille muß danach – wie immer – der Autofahrer schlucken!

  2. b.z. sagt:

    Kann es symbolisch möglich sein, daß leere Köpfe krampfhaft und unverdrossen leeres Stroh dreschen?

  3. pp sagt:

    Über das Stadtsäckel ist letztlich wohl nichts zu finanzieren, weil es leer ist. Schulden dagegen sind in Bretten also folgerichtig eine Wachstumsbranche und bereits im Übermaß vorhanden. Daher – bitte weiter so!

  4. f-h sagt:

    Sackgeld (landschaftlich) heißt Taschengeld. Bloß damit läßt sich nichts finanzieren.

  5. - zy - sagt:

    „Letztlich müsste dann wohl eine der Tunnellösungen über das Stadtsäckel finanziert werden.“
    Mir ist leider nur das Wort (der) Säckel bekannt. Es hat eine landsmannschaftliche Bedeutung.

  6. mm sagt:

    Avanti dilettanti ! möchte man den im Gemeinderat versammelten Verkehrs-Kapazitäten zurufen. Es ist doch nicht mehr auszuhalten, wie ziellos und beliebig hier jeder "Experte" seine geistigen (Straßen-)Verkehrs-Ergüsse zum besten gibt. Kein Wunder nimmt der "Capo dei dilettanti" selbige nicht mehr ernst, muß er doch nur Warten, bis seine Laienspielerschar sich beruhigt hat und kann er dann in aller Ruhe …….weiter machen wie bisher

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