Unternehmen erhalten ausschließlich Maßanzüge

Im November dieses Jahres sollen Zug um Zug die Erschließungsarbeiten für das neue Gewerbegebiet „Rüdtwald“ beginnen

Die offensive Wirtschaftsförderungspohtik im Brettener Rathaus hat bei den Arbeitsplätzen sichtbare Früchte getragen. „Auch wenn die Zahlen in den vergangenen Jahren eher stagnieren, ist es uns gelungen, seit 1997 mehr als 2 000 Arbeitsplätze zu schaffen“, sagt Uwe Reinhardt, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften nicht ohne Stolz.
2004 lag die Zahl der Beschäftigten m Bretten bei knapp 11 000. „Wir haben in der Vergangenheit konsequent neue Firmen angesiedelt und bereits bestehenden Unternehmen durch Umsiedlung neue Entwicklungschancen geboten“, erläutert Reinhardt.

Zusätzliche Arbeitsplätze sind vor allem durch Neuansiedlung von Betrieben im Industriegebiet Gölshausen entstanden. Als Beispiel nennt Reinhardt die Firma TCG Herrmann, die Druckguss für Automobilbau produziert. Das Unternehmen hat sich 2003 in Gölshausen niedergelassen und beschäftigt 280 Mitarbeiter.
Das großflächige Gewerbe- und Industriegebiet Gölshausen ist ein Aushängeschild der Melanchthonstadt. Immerhin arbeiten hier über 2 800 Männer und Frauen das sind rund 25 Prozent aller Arbeitsplätze m Bretten. „In den nächsten Jahren werden weitere 1 000 dazukommen“, schätzt Reinhardt. Als Grund führt er vor allem die Erweiterung bereits bestehender Unternehmen auf. „Wir haben noch etwa zweieinhalb Hektar so genannter Optionsflächen in Gölshausen. Diese können die ansässigen Betriebe erwerben, wenn sie eine Erweiterung planen“, sagt Reinhardt. Damit wird vermieden, dass Unternehmen auf Expansionskurs den Standort wechseln.

Ab November beginnt Zug um Zug die Erschließung eines neuen Gewerbegebietes. Im Frühjahr 2006 sollen auf dem etwa 23 Hektar großen „Rüdtwald“ die ersten Spatenstiche erfolgen. Reinhardt rechnet an diesem Standort mit weiteren 1100 Arbeitsplätzen. „Es treffen bereits jetzt Anfragen von Unternehmen im Rathaus ein“, verrät er.
In den vergangenen Jahren hat sich Bretten unter Geschäftsführern und Firmeninhabern einen ausgezeichneten Ruf erworben und wurde zum Magnet für ansiedlungswillige Unternehmen. „Wir bieten Maßanzüge und keine Anzüge von der Stange“, charakterisiert Reinhardt die Strategie der erfolgreichen Wirtschaftsförderung. Soll heißen: Im Brettener Rathaus geht man auf die individuellen Wunsche und speziellen Anforderungen der einzelnen Unternehmen ein. „Außerdem arbeiten wir schnell und unbürokratisch“, resümiert Reinhardt. Wenn es notwendig ist, werden Verhandlungen mit Investoren auch am Wochenende geführt.
Entscheidend ist auch, dass die Stadt Grundstücke und Sanierungsobjekte aufkauft und bei Bedarf sofort veräußern kann. „Zeit ist ein wichtiger Wettbewerbsfaktor“, weiß Reinhardt. „Der bisherige Rekord lag bei acht Monaten vom ersten Kontakt bis zum Einzug des Unternehmens.“ Nicht umsonst hat Lothar Späth einmal gesagt „Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen.“ kal

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Eine Antwort zu Unternehmen erhalten ausschließlich Maßanzüge

  1. Matthias Menzel sagt:

    Es ist schon eine besondere Dreistigkeit, mit der hier, einmal mehr, eine noch zu treffende Entscheidung über den Rüdtwald vorweggenommen wird. OB Metzger wurde mit Schreiben vom 1.3.2005 vom Forstpräsidenten Joos persönlich aufgefordert, in der Öffentlichkeit klarzustellen, dass es noch keine Entscheidung zum Rüdtwald gibt.Zitat : „Von einer bereits getroffenen Vorentscheidung kann zum jetzigen Zeitpunkt deshalb keine Rede sein.“ Man kann nur hoffen, dass es den beteiligten Behörden noch gelingt, ihre Entscheidungsbefugnis durchzusetzen und bei der Bevölkerung klarzustellen, dass es sich beim Verfahren um den Rüdtwald, um ein Vorgehen auf der Grundlage rechtsstaatlicher Grundsätze und Bedingungen handelt.

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