Stadt übt Kritik am Einzelhandelsverband Baden-Württemberg:

„Es geht um die planungsrechtliche Hoheit für Mittelzentrum Bretten“

Bretten, (gm) Nicht nur verwundert und verstimmt ist man im Brettener Rathaus, sondern schlägt auch kämpferische Töne an: Der Einzelhandelsverband BAG Baden-Württemberg ist, so sieht es Oberbürgermeister Paul Metzger, „mit Einzelheiten aus einem nichtöffentlichen Arbeitsgespräch beim Regierungspräsidium in die Presse gegangen.“ Metzger: „Es ist absolut unüblich, aus einem internen Arbeitsgespräch in der Öffentlichkeit zu berichten.“

Doch die Vorgehensweise des Verbandes ist nicht die einzige Kritik, die der Brettener Oberbürgermeister am BAG übt. Ihm geht es auch um sachliche Angaben zu dem nach wie vor vom Einzelhandel bekämpften geplanten Fachmarktcenter an der Pforzheimer Straße. Hier legt der Verband der Stadt und dem Investor Stolpersteine in den Weg, indem er das Center mit einem eventuell in der Nachbarschaft entstehenden Modepark Röther verknüpft. „Es geht um die verfassungsrechtlich garantierte Planungshoheit der Stadt als Mittelzentrum“, macht Metzger die Notwendigkeit einer Basis – Klärung für die städtischen Planungen im Innenstadtbereich deutlich.

Und es klingt an, dass er durchaus bereit ist, hier in eine grundsätzliche Auseinandersetzung einzutreten. Und dabei, so wird deutlich, könnten dann auch das Karlsruher ECE-Zentrum und die Pforzheimer Schlössle Galerie zur Sprache kommen. Dem Einzelhandelsverband, der die Nichteinbeziehung des Modeparks Röther in das Raumordnungsverfahren moniert, kreidet der OB an, dass „er jetzt auf einmal so tut, als habe er noch nie von den Brettener Röther-Plänen gehört. Es gibt einen Notarvertrag mit Röther, aber ob der Modepark wirklich kommt, weiß ich nicht.“

Noch mehr aber bringt es ihn auf, dass „man uns zumuten will, für Röther gegebenenfalls noch einmal ein Raumordnungsverfahren durchzuführen.“ Denn: „Bretten kann als Mittelzentrum in der Innenstadtlage Häuser bis zu 5000 Quadratmetern genehmigen, wenn der Bebauungsplan das zulässt. Und das ist hier der Fall.“ Für Metzger ganz klar: „Wenn Röther den Modepark beantragt, bekommt er ihn von uns genehmigt – genauso, als würde er auf der Sporgasse bauen wollen.“
Und um wiederholten Vorschlägen, Röther oder andere im Sporgassenbereich anzusiedeln, vorzubeugen, stellt Metzger gleich fest: „Es geht dort keiner hin, weil die verkehrliche Erschließung der Innenstadt jeden Frequenzbringer abhält. Wir haben ja alles versucht.“

„Wenn man von Bretten ein Raumordnungsverfahren für Röther an dem stadtplanerisch neu entwickelten Versorgungsschwerpunkt Bretten Mitte verlangt, werde ich mich sehr massiv dagegen wehren“, stellt der OB entschlossen fest und verweist darauf, dass auch für die in Bretten zu Buche schlagende Konkurrenz des ECE Centers und der Schlössle Galerie keine Raumordnungsverfahren eingeleitet worden seien. „Wir sind in der gleichen Situation wie Karlsruhe mit ECE und Pforzheim mit Schlössle-Galerie. Warum gab es für die keine Verfahren?“, macht er den Ansatz seiner Strategie deutlich.

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