6000 Unterschriften für Erhalt des Rüdtwaldes

Von Roland Muschel

Über 6000 Unterschriften für den vollständigen Erhalt des Rüdtwaldes bei Bretten hat der Umweltverband BUND am Mittwoch dem baden-württembergischen Landesforstpräsidenten Fridolin Wangler übergeben. Der versprach, die Unterschriften an die zuständigen Behörden weiterzuleiten.
„Wir hätten heute auch 6000 Menschen mitbringen können“, sagte Michael Spielmann, Landesgeschäftsführer des BUND, bei der Übergabe im Stuttgarter Landwirtschaftsministerium. „Symbolisch“ für den breiten Protest gegen die von der Stadt Bretten geplante Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes im Erholungswald habe man über 6000 Unterschriften mitgebracht.

Diese füllen drei dicke Leitzordner, auf deren Frontseite jeweils ein großes Bild prangt. Ein Hirschkäfer schmückt einen Ordner, ein Springfrosch den zweiten, ein Feuersalamander den dritten. Diese Tiere, sagen die Umweltschützer, würden durch die Abholzung Lebensraum verlieren. Die mehr als 6000 Unterschriften seien „ein klarer bürgerschaftlicher Auftrag an das baden-württembergische Landwirtschaftsministerium, weder die geplante Abholzung zu genehmigen, noch der Befreiung von der Naturparkverordnung zuzustimmen“, sagte Spielmann. Der Rüdtwald, ergänzte Gerhard Dittes, Vorsitzender der BUND-Ortsgruppe Bretten, weise als Mischwald eine große Artenvielfalt mit hoher ökologischer Stabilität auf.

Dass die Stadt Bretten „ohne Not“ 22 Hektar Wald in ein Gewerbegebiet umwandeln wolle, sei „unverständlich“. Schließlich gebe es im Umkreis Brettens rund 300 Hektar erschlossene Gewerbefläche. „Als Alternative zum Standort Rüdtwald schlagen wir daher ein Gewerbegebiet auf diesen bereits erschlossenen Flächen vor.“

Wangler allerdings ließ sich auf keine Parteinahme ein. Zwar sehe er in „allen Kämpfern für den Wald“ grundsätzlich „Verbündete“, so der Landesforstpräsident. Den konkreten Fall jedoch könne er nicht bewerten – und letztlich sei dies auch nicht seine Aufgabe. Die Frage, ob ein Gewerbegebiet notwendig sei, sei Sache der Regional- und der Bauleitplanung. Als staatliche Behörde könne man der jeweiligen Kommune zwar die fachliche Sicht darlegen, letztlich habe aber die kommunale Selbstverwaltung in Baden-Württemberg eine starke Stellung.

„Hauptadressat“ für die Unterschriften, so Wangler, müsste eigentlich die Stadt Bretten sein. Er versprach den BUND-Vertretern, die 6000 Unterschriften an die für die Genehmigung zuständige Forstdirektion Freiburg weiterzuleiten. Auch den baden-württembergischen Landwirtschaftsminister Willi Stächele (CDU) werde er über das Anliegen der Unterschriftenaktion unterrichten.

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