Ganztagsschule hat erste Bewährungsprobe bestanden

Trotz zu dünner Personaldecke:
Ganztagsschule hat erste Bewährungsprobe bestanden

Bretten (gm). Die Ganztagesschule in Bretten hat einen guten Start hingelegt – das jedenfalls ist die Meinung von Rektor Erich Hochberger, der an der Schillerschule zwei erste Grundschulklassen im Ganztagsbetrieb hat und ebenso von Rektor Peter Dick, an dessen Hebelschule fünf Hauptschul-Klassen ganztags schulisch betreut werden. Abstriche bei der insgesamt positiven Beurteilung machen beide aber in einem Punkt: die Personaldecke ist zu dünn, um die intensive und gezielt Betreuung zu gewährleisten, die zumindest bei schwierigen Schülern wünschenswert wäre. Doch Personal-Ansprüche stellen weder Hochberger noch Dick. „Kleine Gruppen wären sinnvoll. Aber das ist eine Personalfrage und wir wissen, dass das gegenwärtig nicht finanzierbar ist,“ so Hochberger, dessen Schulklassen von LehrerInnen und ErzieherInnen betreut werden, während Dick auf LehrerInnen, den Schulpädagogen und Eltern setzt.

Sehr viele ausländische Eltern – meist seien es die Mütter, die die Initiative ergriffen, hat Hochberger festgestellt, nehmen an der Schillerschule das Angebot wahr, ihre Kinder ganztags betreuen zu lassen. „Eine Chance zur Förderung und zur Integration“, so sieht es der Rektor, der gleichwohl davor warnt, dass der Anteil, der jetzt bei 47 Prozent liegt, zu hoch werden könnte: „Dann fehlt es einmal an sprachlichen Vorbildern – und auch die Integration wird auf diese Weise nicht gefördert.“
Gegenwärtig hat Hochberger angesichts des Anteils an Ausländer-Kindern mehr Förderstunden angesetzt, wobei wieder die Frage nach dem Personal ansteht: „Wir bräuchten da ein bisschen mehr Unterstützung.“ Zumal auch „die äußeren Bedingungen noch nicht so sind, wie sie eigentlich sein sollten. Wir behelfen uns gegenwärtig in vielen Dingen. Das erschwert natürlich den Ablauf. Doch wir hoffen, diese Schwierigkeiten abbauen zu können.“ Trotz der offensichtlichen Mängel zieht Hochberger aber ein positives Fazit: „Wir haben den Eindruck, es greift.“
„Das Interesse ist ungebrochen,“ kann Rektor Peter Dick von der Hebelschule berichten. Ebenso wie Hochberger rechnet er mit zwei neuen Ganztagsklassen für das kommende Schuljahr. An der Hebelschule will man dabei den Anmeldungen aus Bretten den Vorrang geben: „Wir haben auch Anfragen von außerhalb, die wir im Moment allerdings nicht berücksichtigen können.“ Auch Dick hat Personal-Sorgen. Das Ergebnis seines Vergleichs von Betreuungs – und Lehrerstunden: „ Man sieht, dass es nicht funktionieren kann – eine vollständige Betreuung ist personell nicht machbar.“
Froh ist er darum, dass mittlerweile von drei Eltern zusätzliche Betreuungsangebote in verschiedenen Bereichen kommen: Entspannungstraining, Fußballtraining und einfache naturwissenschaftliche Experimente: „Davon hätten wir gerne noch ein bisschen mehr. Eltern, die in der Mittagspause von 12.50 bis 14.20 Uhr bereit wären, sich einzubringen, sind willkommen.“
Anmeldetermine für die neuen ersten Grundschulklassen an der Schillerschule sind am 23. und 24. März. Dabei erhalten die Eltern auch Info-Material über das Ganztagsschul-Angebot, auf die Schulart festlegen müssen sie sich zum Anmeldungs-Zeitpunkt noch nicht.

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