Verärgerung über den Wegfall des B 35/B 293-Ausbaus aus vordringlichem Bedarf

Oberbürgermeister Paul Metzger schreibt an den Bundesverkehrsminister
„Wir brauchen die neue Südwesttangente“
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf

Bretten. Schlechte Nachrichten aus Berlin erreichten dieser Tage die Stadt Bretten: Im neuen Bundesverkehrswegeplan fällt der Bereich der gebündelten Trasse B 35/B 293 (zwischen Gölshäuser und Diedelsheimer Dreieck) aus dem „vordringlichen Bedarf“. Im Klartext: Mit einer Realisierung eines neuen Anschlusses der neuen Ortsumgehung Gölshausen (B 293) an die B 35 sowie des vierspurigen Ausbaus der B 35 im Bereich Bretten ist in absehbarer Zeit nicht zu rechnen. Auch für den Ausbau des Alexanderplatzes stünden die Zeichen damit derzeit auf Rot, klagt Oberbürgermeister Paul Metzger, der sich in einem Brief an Verkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) wandte.

Der Brettener Verwaltungschef befürchtet, dass es trotz des Ausbaus der Umgehung Gölshausen Probleme an der „nur provisorisch ausgeführten“ Einmündung am Gölshäuser Dreieck geben werde. „Das ist unverantwortlich.“
Noch prekärer stellt sich für Metzger die Lage am Alexanderplatz dar: Diesen Knotenpunkt passierten im Schnitt rund 80 000 Fahrzeuge täglich. „Das sind Autobahnmassen“, klagt der OB. Er habe daher für die Herausnahme der Trasse aus dem „vordringlichen Bedarf“ keinerlei Verständnis und fordere, diese wieder rückgängig zu machen.

Zudem fordert Metzger den Bundesverkehrsminister auf, sich für den Neubau der B 294 im Bereich Bretten („Südwesttangente“) einzusetzen, wie dies bereits vom Land Baden-Württemberg beantragt worden sei. Auch dieses Vorhaben solle in den „vordringlichen Bedarf“ des aktuellen Verkehrswegeplans aufgenommen werden. Die B 294 führe bisher durch die historische Altstadt und könne dort „nur unter Benutzung von Stadtstraßen im Einbahnring geführt werden.“ Der Trassenverlauf sei auf Grund der Enge unübersichtlich und teilweise sogar rechtwinklig. Metzgers Credo: „Wir brauchen deshalb die neue Südwesttangente.“ Hinzu komme, dass die L 1103 (Wilhelmstraße) nach der Eröffnung des Autobahnanschlusses Pforzheim-Nord ein wesentlich höheres Verkehrsaufkommen als prognostiziert (für 2010 ging man von rund 24 000 Kraftfahrzeugen täglich aus) zu verkraften habe. Mit der Einführung der Mautgebühr auf Autobahnen werde der Schwerlastverkehr durch Bretten deutlich zunehmen, befürchtet der OB.

Er sei zwar froh darüber, so Metzger gegenüber den BNN, dass die Gemeinde Neulingen für die B 294-Umgehung Bauschlott in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen worden sei. Doch müsse dies auch für die Brettener Südwesttangente gelten. „Es kann doch nicht sein, dass in Bruchsal gebaut wird und in Bauschlott, nur nicht in Bretten mit seinem Flaschenhals, der überlasteten Wilhelmstraße.“

Nachdem die letzte Verkehrszählung vom Juni 1986 datiert – die Zahlen wurden seither nur hochgerechnet, soll ab heute eine neue Verkehrserhebung realisiert werden. „Dann haben wir endlich klare Fakten, was unsere Verkehrsbelastung betrifft.“

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