Bretten setzt auf noch mehr Gewerbeflächen

BRETTEN. Was sich bereits in den letzten Jahren andeutete, stellt sich 2003 erneut unter Beweis: Brettens Gewerbepolitik macht sich bezahlt. 9,75 Millionen Euro hat die Verwaltung als Gewerbesteuereinnahme im Haushalt veranschlagt, mittlerweile liegen die Erwartungen bei elf Millionen.

„Die Summe könnte sogar deutlich über 13 Millionen liegen“, gibt sich Oberbürgermeister Paul Metzger optimistisch. „Denn im Gegensatz zu vielen anderen Städten und Gemeinden und entgegen des bundesweiten Trends steigt die eigene Steuerkraft bei uns weiter.“ Den Beweis muss man in Bretten nicht in den EDV-Unterlagen der Stadt suchen. Er wird durch rege Planungen und Bautätigkeit ausgewiesen.

Eine ganze Reihe von Betrieben investiert in Erweiterungen bis zu 100 Prozent der Produktionsflächen. Damit verzinsen sich in Bretten gegenwärtig die Strukturverbesserungen, in die die Melanchthonstadt jahrelang investiert hat – nicht ohne dass immer wieder mal von den Gegnern dieser Wirtschaftspolitik die Schuldenhöhe in die Diskussion gebracht wurde. „Wir haben die Stadt aufgeräumt und Aufgaben bereits erledigt, vor denen andere erst noch stehen,“ weist Metzger in diesem Zusammenhang auf den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs durch die Stadtbahn und auf die Sanierung der Industriebrachen hin. Gute Argumente hält der Brettener Verwaltungschef auch gegen diejenigen parat, die „jetzt eine Schuldendiskussion lostreten wollen.“ Denn die deutlich gestiegenen Steuereinnahmen sollen „nicht vervespert“ werden: „Rückführungsrate“ heißt das Thema, das Metzger jetzt in Angriff nehmen will.

Die Verwaltung möchte auf dem eingeschlagenen Weg weitergehen. Knackpunkt ist dabei gegenwärtig fehlendes Gewerbe- und Industriegelände. Denn jeweils nach den letzten Erweiterungen waren die bereitgestellten Flächen sofort belegt – und weitere Anfragen liegen im Rathaus vor. „Wir brauchen mindestens 40 Hektar eigene Entwicklungsflächen für Industrie und Gewerbe“, stellt Metzger fest, „und dies unabhängig von der Bereitschaft, mit Oberderdingen, Gondelsheim und Knittlingen interkommunal zusammenzuarbeiten. Wir müssen handlungsfähig bleiben. Allein 20 Hektar sind bereits für Erweiterungen vorgemerkt.“

Weiter für Wachstum
Metzger wendet sich dabei vehement gegen das von Teilen des Gemeinderates vertretene Argument, mit dem bisher Erreichten könne man sich zufrieden geben: „Wir müssen uns dem globalen und immer schärfer werdenden Konkurrenzkampf stellen. Wer nur den jetzigen Besitzstand wahren will, der muss wissen, dass er auf einen deutlich niedrigeren Standard setzt.“

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Eine Antwort zu Bretten setzt auf noch mehr Gewerbeflächen

  1. mm sagt:

    Und was ist seit damals, 2003, aus der „Rückführungsrate“ geworden? Mehr Gewerbeflächen und mehr Verschuldung, bei gleichbleibender, oder sogar gestiegenen Arbeitslosenzahlen. Der hier beschriebene, nicht vorhandene Zusammenhang zwischen immer mehr Gewerbefläche und niedrigerer Arbeitslosigkeit will nicht in den Kopf des Brettener Oberbürgermeisters. Unbeirrt weist er weiter Flächen aus und treibt Bretten damit in den Ruin, seine Altersversorgung ist ja auf jeden Fall gesichert !

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