Handelskarussell dreht sich im Westen

Zahlreiche Firmen entlang der westlichen Melanchthonstraße verändern sich
Uwe Reinhard: Kein McDonald’s am Alex / Cola-Blusch-Gebäude werden abgerissen

Nach dem Erfolg der verschiedenen „Industrie-Karusselle“ in Bretten dreht sich nun auch eines im Bereich Handel: Vom Kaiserdenkmal bis zur Diedelsheimer Höhe wird sich laut Uwe Reinhard „in den nächsten Monaten einiges tun.“ Der Chef des Amtes für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften hat nach eigenem Bekunden in den vergangenen Jahren unzählige Gespräche mit Firmeninhabern und potenziellen Investoren geführt, um den Handel in der Innenstadt zu stärken und somit den bestehenden Abfluss der Kaufkraft einzudämmen.

Wie bereits berichtet, gibt es bei der Firma Stork Überlegungen, entweder am jetzigen Standort in der Melanchthonstraße zu erweitern oder auf die Diedelsheimer Höhe umzuziehen. Dort, so Reinhard, habe die Stadt ein 5 800 Quadratmeter großes Grundstück für das Möbelhaus reserviert und bereits die von Stork
eingereichten Baupläne bewilligt. Reinhard: „Der könnte jederzeit mit dem Bau anfangen.
Aber das ist eine unternehmerische Entscheidung.“ Er rechne damit, dass diese „im Laufe des nächsten Jahres“ getroffen werde. Der dm-Markt zieht nach Angaben von Geschäftsführer Udo Stork Ende 2003/Anfang 2004 vom Marktplatz in sein Gebäude um, wo er 580 der insgesamt 3 000 Quadratmeter Fläche belegt.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Melanchthonstraße macht sich Michael Wetzel, Inhaber der Firma Opel-Veit, „Gedanken, wie wir und in Zukunft präsentieren können.“ Das hänge nicht zuletzt davon ab, wie sich die Adam Opel AG die Standards für ihre Autohäuser vorstelle. Eine entsprechende Entscheidung falle im kommenden Frühjahr. Außer dem Videoladen, dem Reisebüro und dem Zweiradhandel will Wetzel auf jeden Fall ein weiteres Geschäft auf sein Gelände holen.
In den nächsten Monaten soll mit dem Umbau des „Handelshofes“ begonnen werden. Die Lidl + Schwarz-Gruppe plane laut Reinhard dort einen „Frischemarkt“, in dem es unter anderem auch Feinkost und Fisch geben soll.
Abgerissen werden die Gebäude auf dem ehemaligen Cola-Blusch-Gelände. Nach langwierigen Verhandlungen sei dieses Gelände zum „Sanierungsgebiet“ erhoben worden, was bedeute, dass die Maßnahmen mit 60 Prozent
aus Landesmitteln gefördert werden. Mit den Arbeiten werde „frühestens in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres begonnen“, erklärt Reinhard. Was auf dem Gelände entsteht, stehe noch nicht fest. „Wir führen derzeit Gespräche mit verschiedenen Investoren.“ Kaum Probleme dürfte es laut Angaben des rührigen Amts-
leiters mit der Firma Melter geben, die ihr Autohaus Richtung Süden erweitern möchte.
Komplizierter wird die Situation nach Reinhards Worten im Bereich des Autohauses Alex Veit: Dort, am Alexanderplatz, seien umfangreiche Straßenbaumaßnahmen geplant, wobei die endgültige Variante noch nicht feststehe.
Aber auch wenn man sich nur für die „Minimallösung“ (zusätzliche Linksabbiegespüren auf der B 35 Richtung Diedelsheim und Richtung Bretten) entscheiden würde, hätte das zur Folge, dass das Gelände auf der gegenüberliegenden Seite des Autohauses Veit (das ehemalige S + G-Areal) nicht für eine McDonald’s-Fi-
liale zur Verfügung stünde. Reinhard: „Das würde niemals genehmigt werden.“
Ablehnung aus dem Rathaus gab es für Überlegungen der Firmengruppe Harsch, auf dem Gelände des ehemaligen Steinzeugwerkes Einzelhandel zu platzieren. Man wolle auf diesem Areal „lieber Märkte mit nicht innenstadtrelevanten Waren haben“, sagt Reinhard. Will heißen: Keine Textilien oder Schuhe, sondern beispielsweise ein Möbel- oder Autohaus.

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