Leserbrief: Kreisverkehr kann auch im Dreieck fließen

Zum Vorschlag des Bürgerarbeitskreises zur Verkehrsregelung in der Brettener Oststadt und den dazu veröffentlichten Leserbriefen heißt es in dieser Zuschrift:
Nur wenn der Verkehr fließt gibt es keinen Stau. Welch eine Erkenntnis! Würden allerdings die Verkehrsplaner auch so denken, gäbe es weniger Ampeln (da wäre die Ampelherstellerlobby nicht begeistert) und mehr Möglichkeiten den Verkehr fließend zu gestalten (Fließen kommt vom Fluß und der führt bei Überregulierung zur unkontrollierten Überschwemmung ). Denn bei jeder Ampelschaltung bleibt jede Kreuzung einige Zeit leer.

Bei einem Kreisverkehr wird dagegen die kleinste Lücke für das Fortkommen genutzt – 24 Stunden am Tag. Wie gut eine solche Regelung, selbst auf den Autobahnen, funktioniert, sieht man beispielsweise in England. Allerdings darf ein Kreisverkehr nicht zum Punktverkehr verkommen – siehe Postweg.
So wie der Kreisverkehr funktioniert, funktionieren auch die Einbahnstraßen (bei schmalen Straßen gibt es nun mal keine Alternative), wenn sie intelligent ausgewiesen und verknüpft werden (die Mannheimer Stadtplaner wussten es schon damals).

Kreisverkehr kann aber auch ein Dreieck oder ein Quadrat bedeuten. Das ist auch der Grund, warum die Weißhofer Straße zum unerträglichen Stau-, Lärm- und Gestankgemisch umgewidmet wurde. Wäre man schon damals den vorliegenden Plänen gefolgt und hätte die Weißhofer Straße stadteinwärts als Einbahnstraße ausgewiesen, wäre selbst die Ampelanlage am Breitenbachweg überflüssig. Dazu gehört auch eine gute Ausschilderung und Weiterführung des Verkehrs.

Es wäre alles halb so schlimm, wenn es sich nicht ausgerechnet um Bürger von Bretten und deren „Obrigkeit“ handeln würde – allerdings sind aber nur die Bürger die einzige Essenz einer Stadt.
Wie weitreichend eine liegengelassene Verkehrsplanung zu Buche schlägt, lässt sich von den Plänen aus dem Jahr 1981 ablesen. Diese Pläne kann man heute allerdings nicht mehr verwirklichen, weil alle Möglichkeiten – dank weitsichtiger Verwaltung – verbaut wurden. Deshalb ist die heutige, „vorgeplante“ Verkehrsmisere auch für die katastrophalen Verhältnisse (Einzelhandel etc ) in der Innenstadt verantwortlich.
Weil es die schmalen Gassen nicht zulassen, genügend Kunden in die City (und wieder heraus) zu bringen, die einem Großinvestor auch eine Refinanzierung ermöglichen, bleibt es alleine der Findigkeit und der Kreativität der Händler und den Rahmenbedingungen der Verwaltung überlassen, ob und wie die Innenstadt belebt werden kann.
Herr Klotz aus Bad Reichenhall lasst grüßen.

Franz Cizerle
Fichteweg 8
Bretten

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