Kampf um Neulinger Schüler

Gemeinde wehrt sich gegen die zwangsweise Umlenkung der Jugendlichen nach Pforzheim – Ministerium eingeschaltet
NEULINGEN/ BRETTEN. Die Meinungsverschiedenheiten um die Anmeldung von Neulinger Realschülern in Bretten sind weiterhin nicht ausgeräumt. Daran ändert auch eine Pressemitteilung des Oberschulamtes nichts.
Von PZ-Mitarbeiterin Gabriele Meyer
In dieser Pressemitteilung spricht die Karlsruher Schulbehörde von einem „sachlich-konstruktiven Gespräch“ mit den Bürgermeistern von Neulingen und Bretten. Das Oberschulamt möchte die Schülerströme der Realschüler von Bretten nach Pforzheim umlenken.

Dass die Probleme keineswegs bereinigt sind, beweist eine ergänzende Pressemitteilung aus dem Brettener Rathaus. Ganz im Gegenteil: Der dortige Oberbürgermeister Paul Metzger geht im Schulstreit jetzt in die höhere Instanz – an das Kultusministerium. Dabei steht er nicht allein: Auch der Neulinger Bürgermeister Heinz Raißle und die Neulinger Eltern wollen in Stuttgart gegen den Oberschulamtsbeschluss mobil machen.

„Wir haben nicht die Absicht, das zu akzeptieren. Was das Oberschulamt anbietet, ist eine Zumutung“, macht Roland Kimmig, Mitglied des Neulinger Gesamtelternbeirates, die Entschlossenheit der Eltern deutlich, die garantierte Wahlfreiheit für weiterführende Schulen durchzusetzen. Er wirft den Karlsruhern engstirniges Handeln nach eingefahrenen Denkstrukturen vor: „Wenn in Pforzheim Lehrerüberhang ist, wäre es doch vernünftiger, ein paar Lehrer, die ohnehin zum Teil aus dem Karlsruher Raum kommen, nach Bretten zu schicken, statt ganze Schülerströme umzulenken.“

Die Empörung der Eltern scheint verständlich. Viele von ihnen haben bereits Kinder an Brettener Schulen, viele arbeiten in der Melanchthonstadt – und schließlich ist der Fahrweg für die Schüler wesentlich kürzer. Die Busse halten praktisch direkt vor den Schultüren, während in Pforzheim zur Konrad-Adenauer-Realschule sogar noch umgestiegen werden müsste“, stellt Kimmig klar.
Die Stadt Bretten, der das Oberschulamt die Fünfzügigkeit für die Realschule verweigert hat obwohl räumlich bereits die Voraussetzungen dafür geschaffen wurden, geht jetzt in die Offensive. Oberbürgermeister Metzger stellt die Kostenrechnungen des Amtes deutlich in Frage und will jetzt beim Kultusministerium die Fünfzügigkeit beantragen.

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