Zweites Brettener Gymnasium „Handreichung für Umland“

Stadt stellt nun offiziell Antrag
BRETTEN. Der Brettener Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung gegen die drei Stimmen der Grünen-Fraktion die Teilung des Melanchthon-Gymnasiums nunmehr endgültig beschlossen und stellt beim Oberschulamt Karlsruhe den Antrag, das bisher einzige Gymnasium der Stadt zum Schuljahresbeginn 1995/96 in zwei organisatorisch selbständige Schulen aufzugliedern. Nach jetziger Rechtslage und Einschätzung des Oberschulamtspräsidenten Dr. Hirsch, die in Bretten schriftlich vorliegt, kann die Melanchthonstadt mit einer außergewöhnlich hohen Zuschußquote des Landes Baden-Württemberg von 56,9 Prozent aus dem Bauaufwand, der derzeit mit rund 15 Millionen Mark veranschlagt wird, rechnen.

Die Förderung könnte — laut Stadtverwaltung Bretten – unter Berücksichtigung des Schüleraufkommens und der daraus resultierenden Priorität etwa drei Jahre nach Antragseingang ermöglicht werden. Das bestehende Melanchthon-Gymnasium mit derzeit über 1280 Schülern soll ab Klassenstufe fünf (Eingangsklasse) geteilt werden, die Schüler der neuen Schule verbleiben aber bis zur baulichen Fertigstellung des zweiten Gymnasiums in den bisherigen Gebäuden, der Umzug könnte – so die optimistische Prognose – in etwa drei bis vier Jahren erfolgen.

Im Melanchthon-Gymnasium (MGB) soll der bisherige mathematische Zug fortgeführt und der landesweit an zehn Schulen eingeführte neue naturwissenschaftliche Zug (Sprachenfolge jeweils Englisch-Latein oder Englisch-Französisch) eingerichtet werden. An der neuen Schule könnte dann der bisherige sprachliche Zug (Sprachenfolge Englisch-Latein- Französisch oder Englisch-Latein- Spanisch) und der musisch-sprachliche Zug (Sprachenfolge Englisch-Latein oder Englisch-Französisch) unterrichtet werden.

In der Aussprache betonten Vertreter aller Fraktionen, daß jetzt dringend die Standortfrage für das zweite Gymnasium – das aus Gründen der schulischen Kooperation nicht mehr als 15 Gehminuten vom MGB entfernt sein soll – geklärt werden müsse. Auch wurde die Vermutung geäußert, daß die tatsächliche Zuschußbewilligung wegen der Sparpolitik des Landes und des vorhandenen Zuschußstaus von über 500 Millionen Mark fünf oder mehr Jahre auf sich warten lassen dürfte.

Vertreter der Grünen kritisierten, daß eine Chance verpaßt worden sei, weil man es versäumt habe, ein attraktives Schulmodell mit neuem pädagogischen Profil zu entwickeln. Oberbürgermeister Paul Metzger sagte zu, daß umgehend alle in Frage kommenden Standorte auf ihre Eignung hin überprüft würden. Er bezeichnete das zweite, nun entstehende allgemeinbildende Gymnasium in der Melanchthonstadt als „Handreichung für unser Umland“, denn es sei kaum noch zu vertreten, daß im Brettener Einzugsbereich von mindestens 80 000 Menschen nur eine solche Schule zur Verfügung stehe, ru

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