Leserbrief : Landschaftsschutzgebiet erhalten

Zur laufenden Berichterstattung über die Brettener Verkehrsprobleme und zur Unterschriftensammlung gegen die Südwesttangente.

Die Umgehungsstraßenvarianten 53 und 61, auch Südwesttangente oder Querspange Südwest genannt, finden nicht die Zustimmung der überwiegenden Zahl der Anwohner des Rechbergs und von St. Johann. Auch aus Rinklingen wird man hören, Ablehnung auf breiter Front. Denn nicht nur das gerade weitgehend abgeklärte Landschaftsschutzgebiet würde völlig zweckentfremdet mitten in das besonders schützenswerte, durch Heckenzüge und Streuobstwiesen gegliederte Wiesengelände getroffen werden.
Der Erhalt dieses Lebensraumes seltener und gefährdeter Tierarten als Wiederbesiedelungsquelle für total ausgeräumte landwirtschaftlich genutzte Flächen in der Nachbarschaft würde seinen Wert weitgehend verlieren. Unsere Stadt, die sich doch ernsthaft um eine Vernetzung aktiver Lebensräume bemühen will, kann auf diese wichtige Freiraumfläche zur Wiedergewinnung eines ausgewogenen Naturhaushaltes nicht verzichten.

Dies auch aus der Erfahrung und wissenschaftlich fundierten Erkenntnis, daß viele kleine Reservate in nur wenigen Fällen Lebewesen pflanzlicher und tierischer Art vor dem Verlust ihrer Überlebensfähigkeit bewahren. Kleine Flächen begünstigen Inzucht und damit das Aussterben der meisten Arten. Das geplante Landschaftsschutzgebiet mit seinen rund 103 Hektar wäre ein erster sinnvoller Baustein für die Natur in der Kernstadt.
Die Anwohner, und damit der menschliche Teil der Rechbergbewohner, wollen auch nicht zulassen, daß diese Landschaft als bedeutendes stadtnahes Erholungsgebiet auch nur teilweise geopfert wird. Denn nicht nur ihre Nähe zu diesem noch verbliebenen und gern genutzten Ausflugs- und Aussichtsziel ist ihnen persönlicher Einsatz wert. Es gilt auch, dem Kreiskrankenhaus und seinen gehfähigen Patienten Auslauf und Erfrischung in Stadt- und verkehrsluftfreier Zone zu bieten.

Nachdem jetzt für Autos zusätzliche Parkplätze eingerichtet werden, sollte für die Fußgänger der jetzige Zustand wenigstens erhalten bleiben. Bisher sind auch noch alle Patienten und Besucher zum Krankenhaus gekommen. Wenn nicht auf der Straße, so – im Notfall – auf dem Luftweg per Hubschrauber. Kein Wunder, daß man im Kreiskrankenhaus keinen Bedarf an zusätzlichen Erschließungen anmahnt und eher an Ruhe und Frischluft aus der Hauptwindrichtung interessiert ist.
Die hier betroffenen Anwohner wollen bei weiteren Anstrengungen gegen ihre Interessen deutlich machen, daß sie als bisherige Nutzer von ihren Möglichkeiten Gebrauch machen werden. Mitbürger aus anderen Ortsteilen haben ihre Hilfe angeboten.

Axel Beuttenmüller
Robert-Koch-Straße 2
7518 Bretten

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