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BNN vom 11.05.2004

Strategie gegen Hochwasser
Wasserwirtschaft tagte in Bruchsal / Mappus: Vorsorge wichtig

Bruchsal (BNN). „Wir brauchen die Unterstützung aller Beteiligten und auch der Betroffenen, um eine wirksame Hochwasservorsorge betreiben zu können", sagte Staatssekretär Stefan Mappus vom baden-württembergischen Umwelt- und Verkehrsministerium anlässlich der Tagung des Wasserwirtschaftsverbands Baden-Württemberg e. V. (WBW) in Bruchsal.

Eine der wichtigsten wasserwirtschaftlichen Aufgaben sei die Umsetzung der zukunftsweisenden Hochwasserschutzstrategie des Landes, betonte er. Gemeinsam mit allen Verantwortlichen, von den Kommunen über den Katastrophenschutz bis zur Versicherungswirtschaft, sei diese Strategie erarbeitet und das gemeinsame Vorgehen entwickelt worden. „Die Hochwasservorsorge muss stärker in das Bewusstsein der Verantwortlichen und der betroffenen Bürger dringen", so Staatssekretär Mappus. Im Landkreis Karlsruhe wurden in den vergangenen Jahren innerhalb des Integrierten Rheinprogramms viele Dämme am Strom ertüchtigt und erhöht. Außerdem sind etliche Polder für den Überflutungsfall geplant, wie etwa auf der Rheinschanzinsel beim Kernkraftwerk Philippsburg.

Nach Darstellung des Staatssekretärs leistet der Wasserwirtschaftsverband Baden-Württemberg „sehr gute Arbeit", auch indem er dieses schwierige Thema in die Öffentlichkeit transportiere. Insbesondere seien die Hochwasserpartnerschaften zu nennen, die gemeinsam mit dem WBW ins Leben gerufen wurden. Sie hätten das Ziel, den Dialog der Betroffenen zu fördern und gegebenenfalls auch kurzfristig aktuelle Themen zu behandeln.

Ein wichtiges Thema, das derzeit die Wasserwirtschaft beschäftigt, ist die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). „Die europäische Wasserrahmen-richtlinie verlangt eine gesamtheitliche Betrachtung der Gewässer", erklärte Mappus. Die Beurteilung der Gewässer werde künftig neuen Qualitätsstandards unterliegen. Beispielsweise müssten Fische und Wasserpflanzen dann in die Beurteilung mit einbezogen werden.

Der „gute ökologische Zustand" eines Gewässers werde nur dann erreicht, wenn es für alle Gewässerorganismen gute Lebensbedingungen biete. Insbesondere nicht durchgängige Wehre und Sohlschwellen würden für viele Organismen in diesem Zusammenhang ein Problem darstellen. „Die Gesamtbetrachtung der Gewässer stellt eine Herausforderung dar, die eine gemeinsame Antwort aller Verantwortlichen erfordert", betonte Stefan Mappus.

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