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  aktualisiert am  02.02.2006

 

Die Landtagskandidaten zum Thema Rüdtwald

Wie bereits mit unserem Demokratie-Check anläßlich der Wahlen zum Gemeinderat im Jahr 2004, wollen wir auch vor den Landtagswahlen 2006, eine Stellungnahme von den Kandidaten der Parteien, die im Wahlkreis Bretten kandidieren,  einholen. Als Thema wählten wir das in und um Bretten immer noch stark und kontrovers diskutierte Thema Rüdtwald.

Text des Anschreibens :

Sehr geehrte(r) Herr/Frau

Der BürgerArbeitsKreis Bretten beschäftigt sich seit vielen Jahren parteiunabhängig mit kommunalpolitischen Themen. Anlässlich der Landtagswahlen wollen wir auf unseren Internetseiten www.ruedtwald.de und www.bak-bretten.de, die Positionen der Kandidaten vorstellen. Dabei interessiert uns natürlich besonders das Thema Rüdtwald, da es bei der Bevölkerung immer noch sehr umstritten ist und deshalb von großem Interesse ist und bleibt. Das zeigen die 6000 Unterschriften gegen das Projekt, sowie die erst kürzlich vorgebrachten 680 Einsprüche gegen die dazu erforderliche Änderung der Grenzen des Naturparks Stromberg-Heuchelberg.

 Wir würden uns freuen, wenn Sie uns ihre Position(en) dazu übersenden. Die Internetseite wird mit dem Eintreffen der ersten Zusendung eines Kandidaten online sein.

Angeschrieben wurden :

CDU : Joachim Kößler,
FDP : Dr. Otto Hertäg,
Grüne : Angelika Sell-Kamuf,
SPD : Ute Vogt

Die erste Antwort erreichte uns von Frau Angelika Sell-Kamuf, Bündnis90/Die Grünen :


Pro Tag wird in Baden-Württemberg eine Fläche in der Größe von 25 Fußballfeldern zugebaut und dabei immer mehr Landschaft zerschnitten. Auch im Kraichgau wird die offene Landschaft schier unaufhaltsam in Neubaugebiete, Gewerbeflächen oder Straßen verwandelt.
Gerade ist die Abholzung von über 20 ha Wald für die Erweiterung des Gewerbegebietes in Bretten-Gölshausen beschlossene Sache und anscheinend unabwendbar, während zum Beispiel im Nachbarort Oberderdingen Gewerbebau flächen leer stehen.
Ein ökonomischer Unsinn, denn wenn die Schaffung von Gewerbeflächen Arbeitsplätze schaffen würde, dürften wir heute nicht diese Arbeitslosenzahlen auf dem Arbeitsmarkt haben. Wenn die Schaffung von Gewerbeflächen automatisch Geld für die Bewältigung kommunaler Aufgaben bringen würde, müssten die Kommunen, auch die Länder und der Bund ausgeglichene Haushalte haben. Das Gegenteil ist der Fall, wir sind verschuldet wie nie zuvor.
Auch wenn die Stadt Bretten mit ihrem Flächenmanagement jede Brache im Stadtgebiet aufarbeitet und vergleichsweise wenig Naturfläche in Anspruch nimmt, betrachte ich die Abholzung eines in mehreren Generationen gewachsenen Waldes als einen Frevel an der Natur.
Richtig wäre die Zusammenarbeit mehrerer Gemeinden bei der Industrieansiedlung.
Der frühe „Grüne“ Wahlslogan: „Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt“, hat heute mehr denn je Gültigkeit. Immer häufigere Naturkatastrophen zeigen, wie wichtig Klimaschutz ist. Dabei gilt es vor allem, Wälder zu schützen, nicht nur die Regenwälder weit weg auf anderen Kontinenten, sondern die Wälder vor Ort, zu denen auch der Rüdtwald gehört.

www.angelika-sell-kamuf.de

 

Als nächste erreichte uns die Stellungnahme von Ute Vogt, SPD


Es ist definitiv eine schwierige Abwägung, ob durch eine Vergrößerung der Gewerbefläche Gölshausen ein Naturgebiet beschädigt werden kann oder nicht.
Die Frage ist jedoch: welche Vorteile und Nachteile entstehen der Stadt Bretten durch die eine oder andere Entscheidung: Bretten braucht weitere Gewerbeflächen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und um Arbeitsplätze für die Region entstehen zu lassen. Es ist besser, ein vorhandenes Gebiet zu erweitern, als durch neue Gebietsausweisung weitere Flächen zu versiegeln. Der Vorschlag, ein Inter-Kommunales Gewerbegebiet auszuweisen würde für die Stadt Bretten genauso bedeuten, dass sie entweder Fläche oder Gelder einbringen müsste. Dass Kommunen in Deutschland derzeit knapp bei Kasse sind, ist weitläufig bekannt. Um weitere Flächen einzubringen, stehen wir am gleichen Punkt wie zuvor.
Deshalb ist dieser schmerzhafte Eingriff, der sicherlich nicht leicht fällt, unter den gegebenen Umständen, die beste Lösung.

Herzliche Grüße
Ute Vogt

Anmerkung BAK : siehe dazu Auszug aus Regierungsprogramm der SPD Baden-Württemberg, Seite 25 :
"Flächenverbrauch eindämmen
Die Versiegelung von Flächen schreitet ungebremst voran.
Wir werden über die Regionalplanung und vor allem durch die Ausweisung von Landschaftsschutzgebieten dem Flächenverbrauch Einhalt gebieten. Wir setzen zudem auf das Zusammenwirken der Kommunen und die Ausweisung von gemeinsamen Gewerbegebieten."

 

Bis heute, Dienstag den 21. März 2006, haben die Herren Kößler (CDU) und Hertäg (FDP), nicht auf unser (mehrfaches) Anschreiben reagiert.
Wie zu werten ist, dass Volksvertreter, oder solche die vorgeben es sein zu wollen, schon vor der Wahl keine Antworten auf Fragen geben, überlassen wir jedem unserer Leser selbst.

 

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