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aktualiseirt 26.09.2005 |
Hydrologische Beurteilung der Erweiterung Das auf Brettener Gemarkung
liegende Industriegebiet Gölshausen erfuhr in den vergangenen Jahren eine
ständige Erweiterung. Das vom Kreuzgraben (einem Zufluß des Gölshauser Dorfbaches)
entwässerte Gebiet ist durch die Teilversiegelung umfangreicher Flächen
permanent hochwassergefährdet. Mehrere von der Stadt Bretten in Auftrag
gegebene hydrologische Gutachten belegen dies.
Vorgehensweise Die vorliegende Studie betrachtet jenes Teilgebiet des Rüdtwaldes, das möglicherweise von der Abholzung betroffen ist. Die Berechnungen betrachten dabei eine Umwandlung von 20 ha Mischwald in teilversiegelte Gewerbeflächen, wobei von einem mittleren Versiegelungsgrad von 70% ausgegangen wird (Dachflächen mit eingerechnet). Es werden für ausgewählte Niederschlagsereignisse unterschiedlicher Dauer und Wiederkehrzeit Berechnungen zu den Abflußreaktionen des Wald- bzw. des geplanten Gewerbegebietes durchgeführt (Tabelle 1). Grundlage bilden dabei die relativen klimatischen Verteilungskurven der Niederschläge in Baden-Württemberg (LfU, 1975), anhand derer die Abhängigkeit der Niederschlagssumme von der Niederschlagsdauer, unter Berücksichtigung der statistisch gegebenen Wiederkehrzeiten berechnet wurden (Abbildung 1). Es ist
jedoch darauf hinzuweisen, daß sich seit Publikation dieser Studie die
Niederschlagsverhältnisse Baden-Württembergs geändert haben, mit deutlichen
Entwicklungen zum Auftreten intensiverer Niederschlagsereignisse (Zimmermann et
al., 2003). Das bedeutet, daß künftig für gegebene Jährlichkeiten mit höheren
Nieder- schlagssummen bei kurzer Ereignisdauer gerechnet werden muß.
Tabelle 1: Übersicht zu den für diese Studien verwendeten Niederschlagsereignissen. Den Abflußberechnungen wird sowohl ein Niederschlagsereignis kurzer Dauer (Starkregen, 30 Minuten) als auch ein ergiebiger Landregen (Dauer von sechs Stunden) zugrundegelegt.
Abbildung 1: Niederschlagssummen für verschiedene Niederschlagsdauern und in Abhängigkeit der Wiederkehrzeit, abgeleitet aus der relativen klimatischen Verteilungskurve Nr. 31 (Einzugsgebiet der Saalbach oberhalb Gondelsheim) (LfU, 1975) Die aus den angegebenen Niederschlagsereignissen
berechneten Abflüsse stellen jeweils den Gebietsausfluß dar (bezogen auf 20
ha), der in die nachgeordneten Teilgebiete des Kreuzgrabens übergeben wird.
Auf die getrennte Berechnung eines Kanalisationsnetzes bzw. die
Berücksichtigung erforderlicher Rückhaltebecken wurde verzichtet.
Bei der Niederschlag-Abflußberechnung wurde neben
Niederschlagshöhe und Niederschlagsdauer auch die Art der
Niederschlagsverteilung berücksichtigt, die in Anlehnung an eine Empfehlung des
DVWK (1999) erfolgte. Für die Berechnung der Einheitsganglinie wurde auf den
Regionalisierungsansatz nach Lutz (1984) zurückgegriffen, für die folgende
Parameter gesetzt wurden: Ergebnisse : In den Tabellen 2 und 3 sowie den Abbildungen 2 und 3 sind die Ergebnisse für die Niederschlagsdauern von 30 Minuten bzw. sechs Stunden zusammengefaßt. Es zeigt sich bei allen Berechnungen die starke Rückhaltewirkung des Waldes, die sich in verminderten Abflußsummen, deutlich geringeren Abflußspitzen sowie einem zeitlich stark gedämpften Verlauf der Gebiets-Wasserabgabe äußert. Die außerordentlich schnelle Gebietsreaktion und die hohen Abflußspitzen charakterisieren dagegen die Simulationen unter Zugrundelegung einer Erweiterung des Gewerbegebietes. ![]() Abbildung 2: Simulierte Abflußganglinien für Niederschlagsereignisse der Dauer 30 Minuten (links) bzw. sechs Stunden (rechts) mit statistischen Wiederkehrzeiten von jeweils 50 Jahren. Unterscheidung zwischen Gebietsreaktionen einer Waldfläche (Bretten, Rüdtwald) bzw. derselben Fläche, umgewandelt in Gewerbegebiet. Darstellung für die Gebietsgröße von 20 Hektar. Man beachte die unterschiedlichen Skalenbereiche.
Tabelle 2: Ergebnis der Simulationsrechnungen für ein Niederschlagsereignis von 30 Minuten Dauer und unterschiedlichen Wiederkehrzeiten (siehe auch Abbildung 1). Aufgeführt sind die berechneten Gebietsreaktionen für eine 20 ha große Fläche, die jeweils mit Wald bestanden bzw. in Gewerbeflächen umgewandelt ist. Qs = Abflußsumme in m³ über das jeweilige Ereignis. Qp = Abflußspitze in Liter pro Sekunde während des Ereignisses. Die Berechnungen beruhen auf den im Text beschriebenen Randbedingungen (Rüdtwald, Bretten)
Tabelle 3: Ergebnis der Simulationsrechnungen für ein
Niederschlagsereignis von sechs Stunden Dauer und unterschiedlichen
Wiederkehrzeiten (siehe auch Abbildung 1). Aufgeführt sind die berechneten
Gebietsreaktionen für eine 20 ha große Fläche, die jeweils mit Wald bestanden
bzw. in Gewerbeflächen umgewandelt ist. Qs = Abflußsumme in m³ über
das jeweilige Ereignis. Die Berechnungen für 20 ha Gebietsgröße können verwendet werden, um die Hochwasserbedingungen für andere Flächengrößen, für die keine Berechnungen durchgeführt wurden, vorzunehmen.
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