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Schreiben an das Kultusministerium vom 10.8.2002 :

 

  Der BAK sieht die Notwendigkeit der Einrichtung einer zweiten   Ganztagesgrundschule in Bretten und hat dies wie folgt begründet :

Laut PISA - Studie ist vor allem die Lesekompetenz bei 22 % der 15-jährigen Schüler (davon 52 % Ausländer) so schwach, dass sie nach der Aussage der Industrie- und Handelskammer nur bedingt ausbildungs- fähig sind.
Laut Aussage der baden-württembergischen Handwerkstage  hat sich bei Umfragen in 120 000 Betrieben im Südwesten ergeben, dass sich die Sprachkenntnisse selbst von in Deutschland geborenen Ausländern wieder verschlechtert haben. Grund hierfür ist, dass eine Unterstützung der sogenannten  Bildungsfernen, d.h. Kindern aus sozial benachteiligten Familien und aus Immigrantenhaushalten, vor allem in der Grundschule , weitgehend unterlassen wird.
Durch diese fehlende zusätzliche Förderung ist eine Chancengleichheit unserer Kinder nicht gewährleistet und eine Integration der Immigrantenkinder in unserer Gesellschaft nur sehr bedingt möglich, wobei wir hier laut PISA - Studie  eine der letzten Plätze einnehmen.

 Ursache für diese Misserfolge ist vor allem eine dramatische Unter- finanzierung im Primarbereich, wobei in unserem Land für ein Schulkind in diesem Bereich 4.061 Euro und in den G-7-Staaten im Mittel 5.249 Euro aufgewendet werden. So sei als Beispiel hierfür aufgeführt, dass in unseren beiden Grund- und Hauptschulen in der Kernstadt Bretten die Stütz- und Förderstunden sowie der Sprachunterricht im Verlauf der letzten  Jahre ganz erheblich eingeschränkt wurde.

Die entsprechenden Konsequenzen sind eigentlich nur als verheerend zu bezeichnen. So haben wir in den Grundschulen 22 % Ausländer und 3 % Aussiedler, in den Hauptschulen 31 % Ausländer und 8 % Aussiedler, in der Realschule 5 % Ausländer und 3 % Aussiedler, in den Gymnasien 3 % Ausländer und 0 % Aussiedler und in der Förderschule 46 % Ausländer und 7 % Aussiedler, wobei die bildungsfernen deutschen Kinder sich ähnlich in ihren Bildungsmöglichkeiten verhalten.

Aber auch in der Realschule und den Gymnasien haben die Immigranten- kinder größte Sprachprobleme. So wurde uns erst kürzlich vom Leiter des Melanchthon-Gymnasium mitgeteilt, dass allein in den 5. Klassen ca. 10 Immigrantenkinder ernstzunehmende Sprachprobleme haben.
Angeführt werden darf, dass in unserer Kommune mehr als doppelt so viele Ausländer arbeitslos  bzw. von der Sozialhilfe abhängig sind, als Deutsche.
Auch bei der Jugendarbeitslosigkeit ergeben sich deutliche Unterschiede, so sind von den deutschen Arbeitslosen 4 % unter 20 Jahren  und als Beispiel angeführt, bei den türkischen Arbeitslosen 14 % unter 20 Jahren.

In allen OECD-Ländern, mit Ausnahme von Österreich, in welchem aber eine intensive zusätzliche Förderung bereits vom Beginn der Grundschule an besteht, ist die Ganztagesschule die Regel, die eine Förderung auch der Bildungsschwachen zulässt und somit jedem Kind gleiche Chancen eröffnet und das vom Beginn des Bildungsweges, als von Beginn der Grundschule bzw. sogar vom Kindergarten an.
Bedingt durch unser bisheriges Bildungssystem bei unzureichender Förderung der sogenannten Bildungsfernen von Anfang an, ist somit ein viel zu hoher Prozentsatz unserer Jugendlichen nicht befähigt zu einer qualifizierten Ausbildung, die aber nötig ist, um entsprechende angebotene offene Stellen zu besetzen.

Im Rahmen der immer mehr zunehmenden Globalisierung der Wirtschaftsunternehmen, benötigen wir in unserem Land immer weniger unqualifizierte Arbeitnehmer , so dass diese dann keine Arbeit mehr finden können und damit permanenter Frustration  mit allen ihren Folgen Vorschub geleistet wird, sowie unser Sozialbudget in nicht mehr finanzierbarer Weise belastet wird. Diese Entwicklung, das ist unsere Befürchtung, ist einem harmonischen Gemeinwesen auf Dauer nicht zuträglich.

Daher betrachten wir mit großer Sorge die Folgen mangelhafter Bildung nicht nur für unsere Arbeitswelt, sondern auch für die Entwicklung eines jeden Einzelnen, da ausreichende Bildung auch Selbstbewusstsein, Selbstverwirklichung und somit letztendlich  soziale Integration fördert. Dies gilt insbesondere für die Bildungsfernen, also sowohl für Deutsche sowie für Aussiedler und insbesondere für Immigrantenkinder.
Die Problematik einer Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten vor allem im Grundschulbereich als dringend notwendige Investition für unser Land, ist für uns daher so wichtig, dass wir uns für dieses Anliegen langfristig engagieren werden und dies nicht nur als sehr wichtiges Wahlkampfthema ansehen. Wir werden in diese Angelegenheit auch versuchen, mit anderen Vereinigung, wie dem Deutsch-Ausländischen Freundeskreis und den kommunalen Parteien, die ja im Gemeinderat für die Bereitstellung von finanziellen Mitteln für zwei Ganztagesschulen in der Kernstadt sich erklärt haben, zusammen zu arbeiten.

Da wir, wie oben angeführt, die bisherige Situation insbesondere auch in unserer Kommune als untragbar halten, dürfen wir Sie daher bitten, neben der Errichtung einer Ganztages- Hauptschule in der Hebelschule, auch eine entsprechende Ganztages-Grundschule in der Schillerschule zu genehmigen, zumal von Seiten der Stadt Bretten hierfür alle Voraussetzungen geschaffen werden.


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