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erstellt am 26.02.2005 |
Brettener Woche vom 14.11.1985 Paul Metzger: Daß Ihnen an einer zielstrebigen und dennoch behutsamen Ausgestaltung Ihrer Stadt gelegen ist, in der ohne Berührungsängste Kernstadt und Stadtteile wirklich zu einer Großen Kreisstadt zusammenwachsen, ohne daß ein Einheitsbrei entsteht, sondern Vielfalt erhalten bleibt, wie ich es in meinem Wahlprogramm vorgeschlagen habe, ist mir in vielen Gesprächen mit Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, aber auch durch das Ergebnis des ersten Wahlgangs am 3. November bestätigt worden. Ihr Vertrauen in meine Person und in mein Programm hat klar bewiesen, daß ein neuer Anfang in Bretten nötig und möglich ist. Lassen Sie uns dies gemeinsam mit allen verantwortlichen Gremien der Stadt in Angriff nehmen. Ich biete Ihnen dafür meine langjährige kommunalpolitische Erfahrung an. Dabei ist die Beteiligung der Bürger an allen wichtigen Entscheidungen für mich kein Wahlversprechen, sondern schon seit Jahren unabdingbare Voraussetzung im Blick auf die Wahrnehmung öffentlicher Ämter und dies ohne Wenn und Aber. Anmerkung BAK : Unvoreingenommen werde ich mich für eine Verkehrsplanung im Rahmen eines gesamtstädtischen Konzeptes engagieren. Probleme dürfen dabei nicht nur verlagert werden. Georg-Wörner-Straße und die Wilhelmstraße sind für mich z.B. innerstädtische Wohnbereiche, die von Durchgangsverkehr entlastet werden müssen. Ein neues Verkehrskonzept muß Kernstadt und Stadtteile besser miteinander z.B. auch durch Radwege verbinden. Anmerkung BAK : Kernstadt und Stadtteile müssen durch ein funktionierendes Nahverkehrsangebot
besser miteinander verbunden werden. Ziel aller Bemühungen muß es
sein, die Kaufkraft in Bretten zu binden. Die Stadtbahn darf deshalb
nicht in Bretten enden, sondern muß Oberderdingen und Sulzfeld
besser zum Mittelzentrum Bretten orientieren. Es muß vor allem wieder eine bessere Vertrauensbasis geschaffen werden.
Anmerkung BAK : Deshalb muß bei allen Entscheidungen gewährleistet sein, daß die
Kernstadt und die Stadtteile nicht ungleichgewichtig entwickelt
werden. Von Anfang habe ich deshalb in diesem OB-Wahlkampf für die
Einführung von Ortschaftsräten in allen Stadtteilen geworben. Und
ich habe mich gegen anfänglichen Widerstand durchgesetzt. Die CDU
hat meine Grundsätze fast wörtlich übernommen. Aus eigener
Erfahrung weiß ich, daß Ortschaftsräte den OB und den Gemeinderat
von Aufgaben entlasten und deshalb die großen Probleme der Großen
Kreisstadt konzentriert einer Lösung zugeführt werden können. Wichtig ist für mich auch, daß in einem fortzuschreibenden Flächennutzungsplan Strukturdaten aufgenommen werden, die eine sinnvolle Fortentwicklung der Kernstadt und der Stadtteile sicherstellen. Anmerkung BAK : Ein Kulturbeirat und ein Kulturverbund mit den Nachbarstädten Knittlingen und Maulbronn sollen die Bedeutung des Mittelzentrums stärken. Initiativen, die Bretten stärken, z.B. Weihnachtsmarkt, Gewerbeausstellungen u.s.w. finden meine volle Unterstützung. Bisherige Verzögerungen kann ich nicht verstehen. Die älteren Mitbürger haben das Anrecht auf Achtung und. Fürsorge, weshalb ich offene Altenhilfe anregen und unterstützen werden. Ehrenamtliche Dienste leisten hier für die Stadt sehr viel. Initiativen von AWO, Caritas, Diakonie, DRK, VdK u.a. finden bei mir seit Jahren ein offenes Ohr. Anmerkung BAK : Dies gilt auch für die ehrenamtlichen Helfer in Vereinen oder bei der Feuerwehr. Unterstützung muß solchen Organisationen und Vereinen offensiv gewährt werden; sie dürfen nicht den Eindruck haben, daß sie bei ihrer Arbeit für die Allgemeinheit alleine stehen. Dies gilt in gleichem Umfang auch für die Jugendarbeit in Bretten. Die Jugend ist die Zukunft unserer Stadt. Sozialpädagogisch betreute offene Jugendarbeit muß ehrlich verwirklicht werden, zumal sie für mich ein wichtiges Bindeglied zwischen der Jugendarbeit der Kirchen und der Vereine darstellt. Unsere Jugend ist heute vielen Anfechtungen ausgesetzt.Wirdürfen sie nicht allein lassen bei Arbeitslosigkeit und Drogenproblemen. Anmerkung BAK : Lassen Sie mich noch eine kurze Wahlanalyse im Blick auf den 3. November vornehmen. Die Wähler haben an diesem Sonntag nicht gegen die Parteien, nicht gegen die CDU oder die SPD entschieden, sondern eindeutig eine Persönlichkeitswahl durchgeführt. Auch am 17. November ist dies der Fall. Darum bitte ich Sie. Mein Wahlkampf war ausschließlich durch Sachaussagen geprägt. Es war mir wichtig, für meine Vorstellungen zur künftigen Stadtentwicklung zu werben und nicht gegen andere Personen zu agieren.
Auch als Oberbürgermeister wird dies mein Stil sein. Bretten stärken mit den Bürgern und deren Vertretern in den kommunalen Gremien Chancen nutzen. Dafür werde Ich mich einsetzen, unabhängig, erfahren und sachkundig. Am 17. November 1985 bitte ich deshalb erneut um Ihr Vertrauen.
Anmerkung BAK :
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